Wanne zur Dusche: Definition
Wanne zur Dusche meint eine Umbaumaßnahme, bei der die Badewanne zur begehbaren Dusche umgebaut wird. Hierzu wird die alte Badewanne entfernt und an selber Stelle eine meist bodengleiche Dusche installiert. Wenn die Fliesen bestehen bleiben, dauert der Umbau von der Badewanne zur Dusche in der Regel nur einen Tag.
Für wen eignet sich der Umbau Wanne zur Dusche?
Die Badewanne zur begehbaren Dusche umzubauen, kann für verschiedene Menschen vorteilhaft sein, insbesondere für folgende:
- Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder Behinderungen
- Pflegebedürftige Menschen mit und ohne anerkanntem Pflegegrad
- Angehörige, die zuhause jemanden pflegen
- Menschen, die mehr Komfort in ihrem Badezimmer möchten
Eine begehbare „Walk-in-Dusche“, macht nicht nur einen barrierearmen Zugang zur Dusche möglich. Das Duschen kann außerdem für alle Altersklassen zu einem komfortablen Erlebnis werden und das Badezimmer aufwerten. Eine entsprechende Wohnraumanpassung kann daher eine sinnvolle und nachhaltige Investition für das selbstständige Leben und Wohnen bis ins hohe Alter sein.
Wanne zur Dusche umbauen: So ist der Ablauf
Wenn Sie Ihre Badewanne zur Dusche umbauen lassen möchten, sollten Sie eine Fachfirma beauftragen. Mittlerweile haben sich viele Unternehmen auf den Umbau von der Wanne zur Dusche spezialisiert.
Beim Umbau „Wanne zur Dusche“ ist das Einbauprinzip immer ähnlich. Üblicherweise ist der Ablauf wie folgt:
- Ein Fachmann nimmt die Maße der alten Wanne vor Ort auf. Spezielle Wünsche zum Design bestimmen Sie als Auftraggeber. Gemeinsam mit dem Sanitärexperten legen Sie fest, wie die Dusche hinterher aussehen soll.
- Meist produziert der Hersteller die Dusche mit Duschfläche und Randerhöhungen genau nach Maß – zugeschnitten auf Ihre individuellen Bedürfnisse. Auch Wannen unter Dachschrägen lassen sich so zur Dusche umfunktionieren, vorausgesetzt ein aufrechter Stand ist möglich.
- Das Handwerkerteam rückt üblicherweise morgens an. Sie entfernen die alte Badewanne, eventuelles Mauerwerk und entsorgen den entstandenen Schutt sowie die alte Wanne. Bei Bedarf verlegen die Fachleute auch neue Rohre. Fliesen an Boden, Wand und möglicherweise auch an der Decke können bestehen bleiben. Die neue Duschfläche überdeckt dann den Bereich, den vorher die Wanne eingenommen hat.
- Die Montage-Fachkräfte setzen eine Duschfläche (auch Duschtasse genannt) ein.
- Die Rückwände und Seitenteile für eine Duschkabine folgen. Komplettsysteme, bei denen Rückwand und Duschfläche aus einem Guss bestehen, haben den Vorteil, dass es keine Fugen gibt, die mit Silikon geschlossen werden müssen.
- Nun montieren die Handwerker die Armatur mit Brause und auf Wunsch mit zusätzlichen Hilfsmitteln, wie beispielsweise Halte- und Stützgriffen, einem Duschstuhl oder allgemeinen Badezimmer-Accessoires wie wandmontierte Seifenspender oder Handtuchhalter.
- Nach einer Endreinigung ist der Umbau abgeschlossen. Wurden Silikonfugen eingesetzt, sollte Sie sie über Nacht aushärten lassen, bevor Sie die neue Dusche benutzen. Müssen keine neuen Fliesen verlegt werden, ist das Vorhaben „Badewanne raus, Dusche rein“ häufig innerhalb weniger Stunden bis zu einem Tag abgeschlossen.
Bodenebene Dusche statt Badewanne: Nicht immer möglich
In manchen Wohnungen oder Häusern ist der Umbau von einer Wanne zu einer bodengleichen, barrierefreien Dusche nicht möglich. Dies ist häufig im Altbau der Fall, da dort oft der Unterboden zu dünn ist, um den Abwasseranschluss der neuen Dusche problemlos installieren zu können.
Einige Unternehmen bauen auch standardmäßig mit einer Restschwelle, um den Umbau noch leichter und damit günstiger zu gestalten.
Ist aus baulichen Gründen kein komplett ebenerdiger, barrierefreier Zugang in die Dusche möglich, achten Sie darauf, die Restschwelle als solche kenntlich zu machen.
Auf Folgendes sollten Sie bezüglich der Schwelle achten:
- Die Schwelle zur Dusche sollte eine Sicherheitshöhe von circa 7 Zentimetern bis maximal 15 Zentimetern haben.
- Die Schwelle darf nicht zu niedrig sein. Eine Schwelle von nur 1 bis 2 Zentimetern wäre eine gefährliche Stolperfalle.
Badewanne durch eine Dusche ersetzen: Ausstattung für mehr Sicherheit
Der Umbau von einer Wanne zur Dusche reduziert Barrieren und lässt Sie einfach und sicher duschen. Folgende Hilfsmittel unterstützen Sie darüber hinaus in Ihrer barrierefreien Dusche:
- Duschsitz: Eine Sitzmöglichkeit in der Dusche erleichtert die Körperpflege, insbesondere wenn Sie nicht mehr so sicher auf den Beinen sind. Es gibt klappbaren Duschhocker, die Sie bei Nicht-Gebrauch an die Wand klappen können. Mehr Stabilität bringt ein Duschstuhl, der im Gegensatz zum Duschhocker auch mit Rücken- und Armlehnen ausgestattet sein kann.
- Halte- und Stützgriffe: Haltegriffe geben in der Dusche den nötigen Halt. Sie können schwere Stürze verhindern, wenn Sie das Gleichgewicht verlieren. Es gibt auch Brausestangen, die gleichzeitig als Haltegriff dienen.
- Armatur mit Thermostat-Mischbatterie: Mit einer solchen Armatur können Sie die maximale Wassertemperatur auf 45 Grad begrenzen und sich oder Ihren Angehörigen vor möglichen Verbrühungen schützen.
- Rutschfeste Duschmatte: Eine rutschfeste Matte sorgt für mehr Sicherheit verhindert, dass Sie ausrutschen. Einfache Duschmatten bekommen Sie in Drogerien. Womöglich bietet Ihr Anbieter die Dusche auch schon mit einer speziellen Anti-Rutsch-Beschichtung an. Sprechen Sie den Punkt bei der Planung an.
- Hausnotrufsystem: Ein Notrufsystem sorgt dafür, dass im Fall der Fälle ein Notruf ausgelöst wird – zum Beispiel, wenn Sie in Ihrem Badezimmer ausrutschen und stürzen. Da die Notrufknöpfe wasserfest sind, können Sie sie auch beim Duschen tragen.
Mietwohnung: Badewanne gegen Dusche tauschen
Wenn Sie als Mieter Ihre Wanne zur Dusche umbauen lassen möchten, müssen Sie sich vorher unbedingt das Einverständnis Ihres Vermieters einholen. Andernfalls kann er Sie abmahnen. Sie können dabei wie folgt vorgehen:
- Bitten Sie Ihren Vermieter entweder um ein persönliches Gespräch oder gehen Sie den schriftlichen Weg.
- Bereiten Sie sich vor und informieren Sie sich über die Vorteile eines Badumbaus von der Wanne zur Dusche.
- Stimmt Ihr Vermieter dem Umbau-Vorhaben zu, sollten Sie dies in jedem Fall schriftlich festhalten. So haben Sie immer ein Dokument, auf das Sie sich berufen können.
- Klären Sie Ihren Vermieter darüber auf, dass durch Ihren Umbau keine Kosten für ihn entstehen. Am wichtigsten ist für die meisten Wohnungsbesitzer, dass ein unkomplizierter Rückbau zum vorherigen Badezimmer jederzeit wieder möglich ist.
Umbau Wanne zur Dusche: Vorteile und Nachteile
Dusche statt Badewanne: Ist das die richtige Lösung für Sie? Wenn Sie Entscheidungshilfe brauchen, hilft oft eine Pro-und-Contra-Liste.
pflege.de hat für Sie auf einen Blick zusammengestellt, was für einen Umbau zur begehbaren Dusche und was dagegen spricht:
Wanne raus, Dusche rein: Kosten
Die Kosten für den Umbau einer Wanne zur Dusche variieren je nach Gegebenheiten vor Ort. Die meisten Handwerksunternehmen bieten Festpreise für den kompletten Umbau – von der Demontage der Badewanne über die Entsorgung bis hin zur Endreinigung.
Der Preis für die Umbauarbeiten beginnt bei etwa 4.000 Euro und kann bis zu 6.000 Euro gehen.
Sind bauliche Veränderungen notwendig, wie etwa eine neue Rohrverlegung oder räumliche Erweiterung des Badezimmers, wird es entsprechend teurer. Auch die Ausstattung der Dusche beeinflusst den finalen Preis.
Zuschüsse zum Umbau eine Badewanne zur Dusche
Um Ihre persönlichen Kosten für den Umbau von der Wanne zur Dusche zu reduzieren, können Sie verschiedene Förderungen beantragen.
Folgende Träger bieten Zuschüsse für den Umbau an:
- Pflegekasse: Mit einem anerkannten Pflegegrad können Sie für den Umbau Ihrer Wanne zur Dusche einen Zuschuss zu sogenannten wohnumfeldverbessernden Maßnahmen bei Ihrer Pflegekasse beantragen. Hierbei ist eine Förderung in Höhe von bis zu 4.180 Euro möglich. (1)
- KfW-Förderbank: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt bauliche Einzelmaßnahmen, die Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden ermöglichen. Sie können unter Umständen auch hier finanzielle Unterstützung für den Umbau der Wanne zur altersgerechten Dusche erhalten, beispielsweise durch einen zinsgünstigen Kredit oder einen KfW-Zuschuss.(2)(3)
Häufig gestellte Fragen
Wie kann ich die Badewanne durch eine Dusche ersetzen?
Eine Badewanne kann innerhalb eines Tages von einer Fachfirma zu einer bodengleichen Dusche umgebaut werden. Hierzu wird die alte Badewanne entfernt und an selber Stelle eine Dusche installiert. Fliesen an Boden, Wand und möglicherweise auch an der Decke bleiben dabei in der Regel bestehen.
Wie lange dauern die Umbauarbeiten bei einer Badewanne zur Dusche?
Die Umbauarbeiten „Wanne raus, Dusche rein“ sind in der Regel innerhalb eines Tages abgeschlossen. Meist kann die neue, barrierearme Dusche bereits am nächsten Tag genutzt werden.
Wer kann meine Badewanne seniorengerecht umbauen?
Mittlerweile haben sich viele Handwerksunternehmen auf den Umbau „Wanne zur Dusche“ spezialisiert. Über den Badumbau-Service von pflege.de finden Sie den passenden Handwerker für Ihre seniorengerechte Dusche.
Was kostet der Umbau von Badewanne zur Dusche?
Die Kosten für den Umbau „Wanne zur Dusche“ liegen durchschnittlich zwischen 4.000 und 6.000 Euro. Die finalen Kosten hängen aber immer von der Einbausituation und den Wünschen des Kunden ab. Je einfacher der Umbau zu realisieren ist, desto günstiger wird es. Sollten zusätzliche bauliche Veränderungen oder neue Rohrverlegungen anfallen, steigen die Kosten entsprechend. Materialien und das Design beeinflussen ebenfalls die Kosten.
Wie finanziere ich den Umbau Wanne zur Dusche?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Kosten für den Badumbau zu finanzieren. Wenn bei Ihnen ein anerkannter Pflegegrad vorliegt, können Sie einen Zuschuss von bis zu 4.180 Euro bei der zuständigen Pflegekasse beantragen. Auch die KfW-Förderbank kann Sie beim Abbau von Barrieren im Badezimmer unterstützen.